Na dann ......frohe Weihnachten ...tolle Nachrichten das!
Briten ziehen Rheinarmee schneller aus OWL ab
Truppen sollen Standorte bis 2020 verlassen / Betroffene Reaktionen in der Region
VON UNSEREN LOKALREDAKTIONEN NW
Bielefeld/London. Das hochverschuldete Großbritannien streicht seinen Verteidigungsetat massiv zusammen und beschleunigt den Abzug der Rheinarmee aus OWL. Die britischen Truppen würden Deutschland bis 2020 verlassen, kündigte Premierminister David Cameron in London an.
Die Hälfte der Soldaten soll bis 2015 abgezogen werden, der Rest bis 2020 folgen. Ursprünglich war der Abzug bis 2035 geplant.
"Wir haben zwar Gerüchte gehört, wurden von der Nachricht aber selbst überrascht", sagte Rheinarmee-Sprecherin Helga Heine auf Nachfrage der Neuen Westfälischen. Zu welchem Zeitpunkt die Einheiten aus Ostwestfalen-Lippe abgezogen werden, könne sie frühestens März 2011 sagen
Die Nachricht von dem schnellen Abzug löste Betroffenheit in Politik und Verwaltung aus. "Das wäre eine mittlere Katastrophe für Stadt und Kreis. Die Wirtschaft verliert viel Kaufkraft. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Das ist wirklich heftig", sagte der Gütersloher Landrat Sven Georg Adenauer. "Die Briten waren immer verlässliche Partner und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Das wäre ein harter Schlag. Außerdem verlieren wir, wenn das stimmt, gute Freunde", sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Ralph Brinkhaus
Angesichts tausender in Paderborn lebender Soldaten und ihrer Familienangehörigen gehe es nicht zuletzt auch um einen erheblichen Wirtschaftsfaktor. "Ihre Kaufkraft wird nicht mehr in diese Stadt fließen, ihre Wohnungen werden am Markt nicht mehr nachgefragt werden", Paus hat in den 90er Jahren den Abzug der Briten aus Detmold hautnah miterlebt. "Dort stehen noch heute Kasernen leer. Dort gibt es noch heute Probleme auf dem Wohnungsmarkt."
Auswirkungen auf fast alle Branchen
"Der Abzug der britischen Streitkräfte wird Spuren in der Region hinterlassen", betonte auch der Paderborner CDU-Bundestagsabgeordnete Carsten Linnemann. Durch den Kaufkraftverlust von 300 Millionen Euro im Jahr sieht er Auswirkungen auf fast alle Branchen.
Die britischen Soldaten und ihre Familien sind Bürger in den Städten und Gemeinden, sie sind vielfach Freunde und gute Nachbarn.
Beim Abzug geht nicht nur Kaufkraft verloren, auch Arbeitsplätze der zumeist deutschen Zivilangestellten fallen weg, Liegenschaften und Wohnungen drohen leer zu stehen.
(Quelle NW online)