Montag, 26. April 2010

Märchenstunde:-)

Huhu Ihr Lieben ....oki ....ihr habt es nicht anders gewollt ......tipper ich also mal hier meine Kroetenkurzgeschichte hin ....scannen ging leider nicht weil wurde zu verschwommen .....also denn ...falls nochmal vorher jemand zur Toilette muss ...bitte jetzt, weil hier gibt es keine Werbepause:-)
Ich fang dann mal an ja? ...oki ...räusper ...los gehts:

Die Nordsee

Anna atmet die salzig, frische Luft und weiß sie ist zu Hause.
Sie wurde nicht in Westerland geboren,wuchs auch nicht dort auf, sondern kam immer nur zu Besuch hierher. Früher kam das sehr häufig vor, doch im Laufe der Zeit ließen ihre Besuche nach. Sie war jetzt auch kein Kind mehr und verbrachte ihre Ferien nun aucheinmal woanders.
Früher machte das Meer ihr Angst. Vieles hatte sich verändert seitdem.
Nun war sie also wieder da und lebte und erlebte wie sonst an keinem anderen Ort.
Auch hier in diesem Dorf war die Zeit nicht spurlos vorübergegangen.
Die kleinen Fischerhäuschen schienen geduckter unter ihren Reetdächern und die Vorgärten wirkten in ihrer Blumenpracht kleiner.
Vieleicht lag es aber nur darann, daß einem als Kind alles größer erscheint als es in Wirklichkeit ist. Noch lag die Dämmerung über allem, doch langsam erwacht die Natur um sie herum.
Am Firmament kämpft der Mond mit der Sonne. Seemöven kreischen.
Am Horizont zeit sich ein erster rosaroter Streifen. Sinnend schlendert Anna den Strand entlang.
Endlose Weite. Sie ist mit sich und dem Meer allein. Leise gesellt sich der Morgen dazu. Langsam saugt er die Schleier der Nacht in sich auf. Es wird heller. Wie lange hatte sie das vermißt.
Anna setzt sich auf ihre Jacke und beobachtet das erwachende Leben . Die Wellen schwappen über den unteren Strand, doch das Meer ruft sie wieder zurück. Noch ist Ebbe. Später dann wird es sich zurückerobern was ihm einst gehörte.
Der plötzlich scharfe Seewind läßt sie frösteln. Sie steht auf, schließt die Augen und geht einige Schritte. So kann sie wahrnehmen was manchem Strandbesucher mit Sonnenschirm und Kühltasche gänzlich verborgen bleibt. Das Tosen der Wellen, die salzige Luft und das Gekreische der Seemöven über ihr am Himmel. Anna öffnet die Augen wieder und sieht so weit ihr möglich aufs Meer hinaus. Nach einer Weile beginnen ihr die Augen zu tränen und sie muss aufgeben.
So wie der Strand. Eingeschlossen zwischen Meer und Dünen gibt er dem stärkeren nach.
Nicht willenlos aber machtlos gegenüber dem Element.
Es ist noch ziemlich kalt und der Wind treibt seine Wolkenherde immer schneller voran.
Anna hat es nicht so eilig und hält noch einmal inne, um das gewaltige Bild in sich aufzunehmen.
Das Meer rollt und tost. Die Sonne ist nun vollends aufgegangen. Anna zieht ihre Gummistiefel aus und geht weiter. Sie fühlt den feuchten Sand unter ihren Füßen und tritt ab und zu auf eine Muschel. Das Meer wird immer unruhiger und weiße Gischt flockt sich am Ufer.
Auch Anna wird unruhig und beginnt zu laufen. Die Freiheit treibt sie. Nach einiger Zeit läßt sie sich körperlich erschöpft aber innerlich zufrieden auf die Holzstufen einer verlassenen Strandbude fallen. Sie sieht um sich und bemerkt das groteske Muster liegengelassener Eisbecher. Plötzlich bemerkt sie einen einen grauen, strubbeligen Hund unter den Holzstufen.
Anna sitzt ganz still und beobachtet ihn. Nach einiger Zeit kommt er vorsichtig näher und nachdem er einige Bissen von Annas Brot bekommen hat läßt er sich auch streicheln.
Nun steht er vor ihr und sieht sie an. Wahrscheinlich gehört er zur Strandbude aber die hat sein Wochen geschlossen. Die Sasion ist beendet und die des Hundes damit vermutlich auch.
Meer und Himmel haben sich inzwischen zu einer grauen Wolkenwand vereinigt.
Die Seemöven kreischen.
Anna geht einige Schritte und der Hund folgt ihr sofort. Die Wellen fluten immer ungeduldiger übern den unteren Strand. Die Flut beginnt. Anna muss nun umkehren. Der Hund folgt ihr noch immer.
Nach drei Stunden hat sie ihr Ziel erreicht und der Hund ebenfalls.
Gemeinsam klettern sie in ihren am Deich geparkten Wagen.
Den Hund nennt sie " Mole" und behält in bei sich.
Mit ihm die Erinnerung an salzige Luft, tosende Wellen und ungebrochener Kraft.
Anna liebt das Meer.

8 Kommentare:

Meeresfrüchtchen hat gesagt…

Ach, das ist eine schöne Geschichte.
Ich habe beim Lesen so das Meer so richtig gerochen...Bin ja auch so ein Meeresfan und könnte stundenlang, ganz allein, am Meer spazieren gehen und im Sand sitzen und Muscheln suchen und Tang entwirren und und und...

Danke für Deine schöne Geschichte!!!

Ganz liebe Grüße,

Anne

Liesel hat gesagt…

Deine Geschichte weckt Sehnsüchte. Danke und
viele Grüße ... Liesel

cucuracha hat gesagt…

sehr schön geschrieben, gefällt mir! :) und wie gerne wäre ich jetzt auch am meer...

Anonym hat gesagt…

Einfach nur schön. Eine rührende Gutenachtgeschichte... Ich hab extra mit dem Lesen gewartet, bis Herr Igl im Wohnzimmer sich dem Fußball hingebeben hat ;) So konnte ich in Ruhe genießen...
Ganz liebe Grüße♥
(das Herz hab ich von Frau Frittenklöpplerin geklaut ;))

Rednoserunpet hat gesagt…

hej. das regal hängt im wohn-esszimmer. liebe grüsse

Anonym hat gesagt…

Da soll einer sagen, dass es keinen "lieben" Gott gibt, der den Menschen zum Hund gebracht hat, damit er ein neues Zuhause findet. Sehr anrührend.

LG die Bipp

Meeresfrüchtchen hat gesagt…

Liebe Martina,
zu Deinem Kommentar zu meiner Geschichte: Ich BIN LIEB! Meistens viel zu lieb und zu gutmütig. Vielleicht sind meine Geschichten deshalb manchmal nicht so harmlos wie ich. Es gibt noch ein paar mehr...ich werde sie vielleicht so nach und nach in meinem blog vorstellen....mal sehen.- Hast du auch noch eine (oder mehrere?)???

Liebe Grüße,

Anne

bluhnah hat gesagt…

oh du kannst ja toll schreiben :-)

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